Vorwort
des Geschäftsführers
Jörg J. Schmitz
Geschäftsführer Kölner Studierendenwerk AöR
Jörg J. Schmitz
Geschäftsführer Kölner Studierendenwerk AöR
Das 100jährige Jubiläum verdeutlichte uns, dass gerade in diesen krisenhaften Zeiten unser sozialer Auftrag und unser interner Zusammenhalt aktueller sind denn je.
Sehr geehrte Damen und Herren,
im vergangenen Jahr schrieb ich von der Dauerhaftigkeit des Wandels. Das Jahr 2022 hat diese Einschätzung vielfach bestätigt. Wir leben in unruhigen Zeiten, und dies stellt auch das Werk vor große Herausforderungen! Im Februar 2022 begann der Krieg Russlands gegen die Ukraine, ein für viele unvorstellbares Ereignis, das bis heute andauert. Das Werk sah sich mit den Folgen konfrontiert. Preise für Energie und für viele Produkte in den Gastronomiebetrieben und für unsere Bauvorhaben stiegen deutlich. Gleichzeitig müssen wir mit vielen Unsicherheiten den Übergang aus der Corona-Pandemie in den „neuen Normalzustand“ bewältigen. Sie sehen, das Werk war stark betroffen von den multiplen Krisen unserer Zeit. Ich möchte jedoch hervorheben, dass wir uns auch in diesen Zeiten immer als Säule der sozialen Infrastruktur für Studierende sehen, die besonders von der Inflation betroffen sind. Für die Studierenden konnten wir viele Auswirkungen der Krise auch dank der finanziellen Unterstützung durch das Land NRW stark abmildern. Damit wird der Hochschulstandort Köln weiter gestützt.
Der Wandel besaß 2022 aber auch deutlich positive Züge. Die Corona-Maßnahmen liefen aus, unsere Aktivitäten „face-to-face“ in allen Abteilungen starteten neu, bald auch ganz ohne Maske. Mittlerweile konnten wir unseren Corona-Krisenstab auflösen. Und die Präsenz ist zurück! Wir sind zwar in unseren Geschäftsfeldern noch nicht auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie, jedoch war der Neustart in Präsenz an den Hochschulen spürbar. Dieser Wandel wurde von uns sehr positiv wahrgenommen. Nicht nur für uns, sondern auch für den Studienalltag und das Lebensgefühl der Studierenden.
Jörg J. Schmitz im Videointerview
Positiv blicke ich auch auf das Jubiläumsjahr zum 100jährigen Bestehen zurück, das zunächst noch mit Corona-Beschränkungen zu kämpfen hatte, letztlich aber ein voller Erfolg wurde. Mit dem Jubiläums-Festakt, den wir gemeinsam mit der Stadt Köln und unter Beteiligung unserer Ministerin Ina Brandes durchführen konnten, und dem Betriebsfest, das uns erstmals seit der Corona-Pandemie wieder zu einer Großveranstaltung zusammenführte, setzten wir zwei starke Ausrufezeichen. Das 100jährige Jubiläum verdeutlichte uns, dass gerade in diesen krisenhaften Zeiten unser sozialer Auftrag und unser interner Zusammenhalt aktueller sind denn je.
Zu den Herausforderungen gehört nicht zuletzt die Klimakrise, langfristig eines der wichtigsten Themen für unsere Gesellschaft. Das Werk kann die Welt nicht im Alleingang retten, aber wichtige Beiträge leisten. Seit einigen Jahren intensivieren wir Maßnahmen in allen Bereichen des Werks. Wir befinden uns hier auf einem langen Weg, können aber schon jetzt gute Ergebnisse vorweisen. Wir nutzen diesen Geschäftsbericht, um Ihnen Einblicke in unsere Arbeit für mehr Nachhaltigkeit zu vermitteln, zum Beispiel zur Messung unseres CO₂-Fußabdrucks oder zum Einkauf nachhaltiger Produkte für die Gastronomie.
Am Ende des Geschäftsjahrs erreichte uns die Nachricht von der schweren Erkrankung von Herrn Leppi, mit dem ich seit Jahren in seiner Funktion als stellvertretender Geschäftsführer vertrauensvoll und eng zusammenarbeite. Diese Erkrankung hat mich persönlich und viele unserer Kolleg*innen sehr getroffen, und ich wünsche Herrn Leppi stellvertretend für alle Erkrankten im Werk von Herzen eine gute Genesung.
Ich bedanke mich herzlich bei allen Beschäftigten des Werks, dem Personalrat und nicht zuletzt dem Verwaltungsrat. Sie alle engagieren sich am Ende für die Studierenden und unterstützen unseren zeitlosen sozialen Auftrag. Auf ein erfolgreiches Jahr 2023!
Ihr
Jörg J. Schmitz
Geschäftsführer
Lesen Sie in unseren Interviews, wie das Werk seinen CO₂-Fußabdruck Schritt für Schritt verkleinert, welche Ideen von Studierenden dazu beitragen, dass die Hochschulgastronomie weniger Verpackungsmüll produziert, wie die Speisepläne klimaschonend optimiert werden und wo das Werk seinen eigenen grünen Strom produziert.
Da Studierende von heute immer sensibler mit dem Thema Ernährung und Umweltschutz umgehen, sind in einer modernen Hochschulgastronomie die Aspekte Regionalität und Bio-Produkte an der Tagesordnung. Ob und wie man diese Ansprüche in einer Großküche erfüllen kann, verraten uns die beiden Profis im lauschigen Garten, der zum Büro-Gebäude gehört und in dem sogar von einem Service Learning Projekt der Universität zu Köln Gemüse und Kräuter angepflanzt und mit Stolz geerntet werden.
Unsere Liegenschaften spielen für die Nachhaltigkeits-Bilanz des Werks eine wichtige Rolle. Hier sind Ideen und Konzepte für technische Entwicklungen sowie für Nutzung und Vermietung gefragt.
Mit einer klaren Zielsetzung in seiner Beschaffungsordnung hat das Kölner Studierendenwerk eine neue Ära des nachhaltigen Handelns eingeläutet. Von wirtschaftlichen Aspekten bis hin zu sozialen und ökologischen Grundsätzen. Das Werk hat nun eine solide Grundlage, um nachhaltige Beschaffungen zu erklären und transparente Entscheidungen zu treffen.
Nachhaltigkeit ist eines der TOP-Themen unserer Zeit. Dabei wird die Messbarkeit von Maßnahmen immer wichtiger, denn ohne eine klare Messung und Dokumentation der Ergebnisse kann der Erfolg von Maßnahmen oft nur geschätzt oder im schlechtesten Fall nur behauptet werden.
Bernd Schlieker und Carolin Brink verbindet neben ihrem Interesse an der Vielfalt von Lebensmitteln das übergreifende Ziel, eine nachhaltige Hochschulgastronomie zu betreiben. Dies erfordert u.a. die Klassifizierung, Messung und vor allem Vermeidung von Abfall, der täglich in 17 gastronomischen Betrieben anfällt. An welchen Schrauben sie dafür gedreht haben, welche Innovationen sie sich haben einfallen lassen und welche Ergebnisse und Erfolge jetzt schon messbar sind, verraten sie im Interview, in dem nachhaltig fairgetradeter Bio-Kaffee aus Pfandtassen getrunken wurde.
Unsere Events standen 2022 unter anderem im Zeichen des 100jährigen Jubiläums und der Idee vom #futurewerk. Wir sind zu Urban Gardenern geworden, haben uns Inspiration von Gerichten der letzten 100 Jahre geholt und sind mit unserem ersten eigenen Podcast neue Wege gegangen.